Kanada! Ein Land mit unbeschreiblich schöner Landschaft, freundlichen Menschen und Ahorn-Sirup. Das sind so die typischen Klischees wenn man an Kanada denkt.
Ich studiere an der Wirtschaftsuniversität Wien „Internationale Betriebswirtschaft“ und da ist es vorgesehen ein Auslandssemester zu absolvieren. Um ehrlich zu sein, hab ich mich schon sehr lange auf dieses Semester gefreut, da alle „Heimgekehrten“ immer eher von einem „Urlaubssemester“ als von hartem Studieren berichten.
Mit über 240 Partneruniversitäten weltweit, bietet die WU ein wirklich großes Netzwerk an und ich tat mir ehrlich gesagt schwer, mich für einen der vielen angebotenen Standorte zu entscheiden! Schlussendlich hat mich Kanada dann gereizt, weil es ein Land ist, in dem ich zuvor noch nie war, über das ich ausschließlich Positives gehört habe und weil ich mein Englisch unbedingt verbessern wollte!
Nach einem Monat Praktikum in Wien ging es für mich Anfang August 2 Wochen in die Steiermark, wo nochmal ausgiebig die Heimat genossen wurde, bevor es „Koffer packen“ hieß und ich gemeinsam mit meinem Freund nach Kalifornien flog. (- ein ausführliches reisen Diary zu unserem Road-Trip folgt demnächst!)
Von unserem letzten Stop, San Francisco, ging es dann für mich direkt nach Kanada, wo ich von September bis Anfang Dezember „studierte“. Das mit dem studieren ist so eine Sache: So einfach ist es nämlich garnicht, sich für die Uni vorzubereiten, Arbeiten zu schreiben und dann auch noch alle Parties und Ausflüge unter einen Hut zu bekommen. 😉
Ivey Business School
Ich studierte an der Ivey Business School, die ein Teil der Western University ist. Die Uni liegt in London, einem kleinen süßen 350.000-Einwohner-Städtchen, mit wahrscheinlich der doppelten Anzahl an Eichhörnchen. (wusstet ihr dass es schwarze, weiße und graue Eichhörnchen gibt?). Der „Unterricht“, wenn man ihn so nennen kann, ist das komplette Gegenteil zur WU! Alles ist auf Fällen aufgebaut, die es vor jeder Unterrichtseinheit vorzubereiten gilt, und dieser Fall wird dann in der Klasse diskutiert und besprochen. Die Klassen sind auch sehr klein: 15-30 Leute ist da das Maximum! Mitarbeit wird wahnsinnig schwer gewichtet und die Professoren sind wirklich sehr bemüht um jeden einzelnen Studenten. Das System hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, auch wenn es anfangs doch sehr ungewohnt war und man sich ein bisschen ins Gymnasium zurückversetzt fühlte!
Party
Dann gab’s da noch das Feiern, das meines Wissens nach so ziemlich kein Student während seines Auslandssemesters zu kurz kommen lässt!
Hier in Kanada wird das ziemlich „anders“ gehandhabt, als in Österreich. Das berühmt berüchtigete „pre-drinking“ startet so gegen 19 Uhr, um spätestens 22:30 Uhr wird zum Club gestartet, da dieser um 2 Uhr morgens seine Pforten auch schon wieder schließt. In Wien findet man vor 1 in der Nacht/Früh gähnende Leere in den Clubs vor und an Heimgehen denkt keiner vor 4 Uhr früh. Wie produktiv sich dann der nächsten Tag gestaltet, brauch‘ ich glaub ich niemandem erzählen. Ich muss sagen, ich könnte mich an die kanadischen „Fortgehe–Zeiten“ gewöhnen! #grannyontour
Einzig die Weinpreise in Kanda sind für einen Österreicher nahezu katastrophal (eine der billigen Flaschen: 15 Euro). 😉
Trips
Zu dem ganzen Party-Stress kam dann auch noch, dass an nahezu jedem Wochenende (das für mich immer schon Donnerstags um 9:30 Uhr startet) ein Trip anstand. Seien es die Niagara Fälle, Montreal, Chicago, Boston oder New York – ausgelassen wurde sicher nichts! Jetzt von jedem einzelnen Trip zu erzählen würde definitiv den Rahmen dieses Beitrages sprengen, aber eins sei gesagt: sollte das mit dem BWL-Studium nichts werden, könnte ich mir überlegen ein Reisebüro zu eröffnen oder als Reiseleiter tätig zu werden. (Reiseberichte bzw. Essen-Guides zu den einzelnen Städten folgen!)
Alles in Allem, kann ich ein Auslandssemester wirklich nur jedem empfehlen! Viele neue Freundschaften, Spaß und eine Erfahrung die man sicher nie vergisst!
Danke für den tollen Bericht! Dein Business English ist jetzt sicher genial!